Outsourcing, Multiprovider, SIAM - wie bring ich's zu Papier? Teil Zwei

Die "Key Stages" einer SIAM-Implementierung.

Wie kann ein Auftraggeber die Steuerung verschiedenster Zulieferer für die eigene Informations- und Kommunikationstechnik gewährleisten? Das probate Mittel der Wahl dazu ist „SIAM“ – Service Integration and Management. Eine praktische Denkschule für die effiziente Bewältigung von Aufgabenstellungen die sich durch eine Zulieferervielzahl ergeben. SIAM bietet einen Maßnahmenkatalog für die Lenkung und Kontrolle der von den Zulieferern – „Providern“ – erbrachten Services als Gesamtheit.

Im ersten Teil des Blogs – Outsourcing, Multiprovider, SIAM – wie bring ich‘s zu Papier? – habe ich die „Key Stages“ einer SIAM-Implementierung vorgestellt. Um zu rekapitulieren:

  • Discovery & Strategy;
  • Plan & Build;
  • Implement;
  • Run & Improve.

In diesem zweiten Teil werde ich die vertragliche Betrachtung des „Service Integrators“ näher beleuchten. Im SIAM-Ecosystem steht der „Service Integrator“ in gewisser Weise als zentrale Vermittlungsinstanz zwischen dem Auftraggeber und den Zulieferern. Er koordiniert und steuert die unterschiedlichen Zulieferer für den Auftraggeber und wird als zentrales Element zur Verhinderung von Problemen und zur Optimierung der Verbund-IT-Organisation gesehen.

Key Stage "Discovery & Strategie".

Im Key Stage „Discovery & Strategie“ sollte die SIAM-Strategie, die Gliederung des SIAM-Modells und ein übergreifender Rahmen der SIAM-Governance festgelegt werden. Wesentlicher Bestandteil dieser Festlegungen sollte die ins Auge gefasste Ausgestaltung des Service Integrators sein. Insbesondere auch, welche Entity die Aufgabe des Service Integrators übernimmt. Dabei lassen sich folgende Idealtypen darstellen:

  • Interner Service Integrator (Stabs-Organisation des Auftraggebers)
  • Externer Service Integrator (unabhängiger Service Integrator im Sinne eines eigens dafür beauftragten Dritten)
  • Service Integrator angesiedelt bei dem wesentlichsten Zulieferer oder gar Generalunternehmer (Lead Provider)
  • Hybrider Service Integrator (Mischform der bereits genannten Möglichkeiten)

Key Stage "Plan and Build".

Im Key Stage „Plan and Build“ wird der Outsourcing-Vertrag erarbeitet, vom Auftraggeber zur Verhandlung mit den Zulieferern freigegeben und schließlich zwischen allen Beteiligten abgeschlossen. Die Rolle des Service Integrators als zentrales Merkmal eines SIAM-Vertragsmodelles muss in diesem Stage daher bereits feststehen. Die Rechte, die der Service Integrator für den Auftraggeber bei der Lenkung und Kontrolle des Zusammenspiels aller Provider ausübt, fließen in nahezu alle Vertragsbestandteile ein und sind als korrespondierende Pflichten für jeden einzelnen Service Provider verbindlich festzulegen.

Wird ein Hybrider oder Lead Provider – Service Integrator gewählt, bedarf es zu dessen klarer inhaltlicher Festlegung meist eines gesonderten Vertragsbestandteiles des Outsourcing Vertrages. Für einen externen Service Integrator sollte ein spezifischer Vertrag errichtet werden, der mit dem Outsourcing Vertrag abgestimmt ist und auf diesen referenziert.  

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